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Erdungen

Jede Erdung besteht aus der Erdzuleitung und dem Erder. Zu unterscheiden sind Blitzableiterleitungen und Betriebserdungen.

 

Blitzableiterleitungen

müssen vor allem kurz und möglichst gradlinig sein. Windungen sind ihrer Selbstinduktion wegen unbedingt zu vermeiden. So bietet z. B. eine um einen Bleistift gewickelte Wachsdrahtspirale durch ihre Selbstinduktion dem Blitz einen fast unüberwindbaren Widerstand und veranlasst ihn zum freien Überspringen auf benachbarte Gegenstände. Nahe Metallmassen (z.B. Regenrinnen, Eisenkonstruktionen und Zentralheizungen) sollen als Parallelwege unbedingt an die Blitzerdung angeschlossen werden. Dagegen macht es weniger aus, ob die auf kürzesten Weg ins Erdreich geführten Blitzerdung mit ihren Erder wirklich bis ins Grundwasser reicht, wiewohl dies natürlich erwünscht ist. Im Notfall müssen feldmäßig einige fächerförmig im Erdreich auseinandergeführte Zweigdrähte oder Drahtringe von 1 m Durchmesser ausreichen, selbst wenn sie nicht sehr tief liegen. Als Drahtstärken schreibt die Post mindestens vier zusammengedrehte 1,5 mm Kupferdrähte vor.

 

Betriebserdungen

müssen geringere Widerstände haben: für sie ist es besonders wichtig, dass sie das Grundwasser oder wenigstens dauernd feuchte Bodenschichten erreichen. Der Erder soll mindestens 1 qm Oberfläche im Grundwasser haben. Auch etwa 25 m verzinktes Drahtseil, Bandeisen oder dicker Eisendraht, die längs oder in Ringen von mindestens 1 m Durchmesser im Grundwasser liegen, ergeben einen brauchbaren Erder mit wenigen Ohm Widerstand. Die Erdzuleitung muss gut daran angelötet werden: noch besser ist es, das Drahtseil usw. entsprechend länger zu machen und bis in den Betriebsraum hinaufzuführen, um die Lötstelle unter Aufsicht zu haben.

 

Das Erdleitungsrohr

des Feldgerätes ist als Erder für Vermittlungen nur Notbehelf. Selbst wenn es bis handbreit von der Flügelschraube in feuchtes Erdreich eingeschraubt und begossen wird, hat es immer noch 30 bis 100 Ohm Widerstand, beim Trockenwerden der Erde aber gleich viele hundert Ohm. Es muss daher für Dauerbetrieb von Vermittlungen baldigst durch eine Tieferde ersetzt werden. Noch mehr gilt dies von den kleinen Erdsteckern.

Der Platz für die Erdverbindung muss sorgfältig ausgewählt werden.

Je feuchter er ist, desto besser für die Verständigung. In Dörfern eignen sich zur Anlage der Erdung am besten Dunggruben, Teiche und dergleichen. Ist eine feuchte Stelle in der Nähe der Station nicht zu finden, so muß die Erdverbindungsstelle durch fortgesetztes Befeuchten mit Wasser, oder besser ist Urin, der infolge seines Salzgehaltes gut leitet, verbessert werden.

Auf jedes zunächst mit Erdleitungsrohr oder Erdstecker eingerichtete Betriebsstelle muss das Personal dauernd bedacht sein, alles, was mit der Erde Verbindung hat (z. B. Blitzableiter, Gasleitung, Drahtzäune, Eisenbahngleise) mit an die Erdleitung anzuschließen: je mehr das angeschlossen ist, desto besser wird die Verständigung.

Außer dem Erdleitungsrohr soll möglichst noch 1 qm Metallfläche neben dem Rohr vergraben werden oder im Wasser liegen.

Konservenbüchsenblech wird zur Verwendung in Erdungen lang ausgerollt und mit etwa sechs Löchern versehen. Durch sie wird ein Erdleitungsdraht hindurchgeflochten, angelötet und mit der Erdleitung verbunden.

Die besten Erdungen lassen sich durch Anschluss an Wasserleitungen herstellen, wo solche in erreichbarer Entfernung vorhanden sind, sind sie immer mit anzuschließen.

Wichtig ist, dass nicht durch schlechte Verbindungsstellen hohe Übertragungswiderstände in die Erdleitungen gebracht werden. Wo Lötungen nicht möglich sind (z. B. bei gefüllten Wasserleitungen) müssen Draht und Anschlussstelle sorgfältig mit Feile und Sandpapier blankgemacht und der Erdleitungsdraht Schlag an Schlag um das Rohr gewunden, schließlich einige Drahtschläge noch durch einen „Spannverbinder für Erdleitungen“ besonders festgezogen werden. Zum Schutz gegen Feuchtigkeit und Beschädigungen wird dann die ganze Anschlussstelle mit Asphaltlack oder Isolierband überdeckt.

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